HELMHOLTZPLATZ
Es tut sich was rund um den Helmholtzplatz. Monate, nachdem Bezirk und Förderverein erstmals über die Notwendigkeit neuer Konzepte für Haus und Platz diskutierten, liegen erste Ideen vor. Das
Weiterdenken ist im Herbst geplant. Ein Zwischenbericht.
Es begann mit einem großen Krach. Anfang des Jahres kündigte das Bezirksamt dem Förderverein Helmholtzplatz den Mietvertrag für das Platzhaus an der Breitseite des Areals. Das Konzept sei
überaltet, zudem häuften sich Beschwerden über die Verwahrlosung des Helmholtzplatzes und eine Steigerung der Kriminalität. Der Förderverein ging mit einer Protestaktion auf die Barrikaden,
schließlich setzten sich beide Seiten gemeinsam mit interessierten AnwohnerInnen und ansässigen Initiativen sowie der Polizei zum Dialog namens „Ratschlag Helmholtzplatz“ zusammen.
Inzwischen gab es drei „Ratschläge“ und die konkrete inhaltliche Arbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen mit dem Ziel, Ideen für ein neues Platzkonzept zu erstellen. Die Vertragskündigung für das
Haus wurde ausgesetzt, der Förderverein gewann neue Köpfe und neue Mitglieder.
Alles auf Zukunft also, das sind die Zwischenergebnisse des Prozesses: Für das Platzhaus wird ein neues Rahmenkonzept erarbeitet, was konkret angeboten werden soll, wurde in ersten Ideen
umrissen. Als Haus für alle am Platz will es offene Angebote ebenso wie geschlossene Angebote für einen festen TeilnehmerInnenkreis schaffen. Dazu gehören verschiedene kreative und künstlerische
Kurse für Kinder und Erwachsene, ein Tauschring sowie Band- und Musikproben für feste Gruppen.
Der Platz selbst soll behutsam neu gestaltet werden, um Raum für alle NutzerInnen-Gruppen zu bieten: Für Kinder, Jugendliche, erwachsene Anwohner und Touristen und Obdachlose. Dazu sammelte die
zuständige Arbeitsgruppe erste Ideen, nun wird ein Planungsbüro mit einer Vorplanung und Kostenschätzung beauftragt. Dann gehen die Pläne in die breite Bürgerbeteiligung.
Wie ist mit der zunehmenden Vermüllung des Platzes und der steigenden Kriminalität zu verfahren? Für den Müll soll es, wenn die Bezirksfinanzen es zulassen, häufigere Entsorgung geben. Die
Polizei sieht eine Sprechstunde vor; auch für sogenannte aufsuchende Sozialarbeit sind Gelder eingeplant.
Konkreter werden die Pläne bei einem weiteren „Ratschlag Helmholtzplatz“ mit allen Interessierten im November diskutiert.
Derweil informiert eine Ausstellung einige hundert Meter vom Helmholtzplatz entfernt über die jüngere Geschichte des Kiezes. „22 Jahre Sanierungsgebiet Helmholtzplatz“ zeigt in Bildern, Schrift
und Zahlen, wie sich das Quartier seit den 90er Jahren verändert hat – was wie saniert wurde, welche Bevölkerung jetzt im Kiez lebt, wo die Schwerpunkte und Probleme liegen. Sie blickt auch auf
weitere Vorhaben: Auf den Neubau der Kita in der Pappelallee und die Sanierung der örtlichen Schulen, auf die städtebauliche Entwicklung noch vorhandener Brachflächen und Baulücken.
-al- (Oktober 2015)
Für Informationen, Anregungen und Ideen zur Neugestaltung des Platzes und des Platzlebens gibt es jede Woche Mittwoch ab 19 Uhr offene Türen im Platzhaus am Helmholtzplatz. Der nächste
Dialog- und Infoabend zum Thema ist im November vorgesehen. Mehr Infos: http://platzhaus-helmholtzplatz.de
Die Open-Air-Ausstellung „Sanierungsgebiet Helmholtzplatz“ ist nach bis zum 23. Oktober auf dem Platz Stargarder Straße/Dunckerstraße zu sehen.